Sebastian Rode und Makoto Hasebe auf dem Zaun bei den Fans

Eintracht Frankfurt sichert Rang sechs und erreicht damit das eigene Saisonziel. Nach dem Spiel wird es beim Abschied von Makoto Hasebe und Sebastian Rode emotional, rosarot ist bei den Hessen dennoch nicht alles.

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Die Eintracht-PK nach dem Spiel gegen Leipzig

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Am Ende wurde Sebastian Rode auf der Bank dann doch ein wenig unruhig. Eigentlich hatte alles so gut gepasst, das Spiel von Eintracht Frankfurt gegen RB Leipzig lief aufgrund eines Malheurs mit dem Videowürfel quasi mit Zeitversatz zu den anderen Bundesliga-Partien und bei der einen, für die Hessen wichtigen Begegnung zwischen der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern stand es 2:2. Bliebe es dabei, gäbe es genug Zeit in Frankfurt, um eben jenem Rode und Oldie Makoto Hasebe einen langen und würdigen Abschied auf dem Platz zu bescheren. Und dann wurde aus dem 2:2 ein 4:2 - für die TSG.

Vorbei war der Wunsch, dass beide auf den Platz können und Platz sechs schon sicher ist. In der Nachspielzeit war es dann trotzdem soweit, auch wenn die Eintracht das eigene 2:2 gegen RB Leipzig noch verteidigen musste. "Ich hätte es gerne ruhiger erlebt, aber das ist halt typisch Eintracht", erklärte Rode nach dem Spiel mit einem Lächeln. So aber bekamen beide ihren großen Auftritt, wurden nach dem Spiel gebührend in den Fußball-Ruhestand verabschiedet und durften sich noch einmal ausführlich in der Kurve feiern lassen. Verdient ist verdient.

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Highlights: Eintracht Frankfurt - Leipzig

Im Hintergrund sieht man ein Fussballstadion, davor links das Logo von Eintracht Frankfurt und rechts das Logo vom RB Leipzig
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Mit einem Kraftakt zum Remis

"Ich bin unglaublich froh, dass ich mich auf dem Platz verabschieden durfte. Ich habe es heute sehr genossen", erklärte Rode. Und Hasebe, der nach Abpfiff von seinen beiden Kindern auf dem Platz begleitet wurde, betonte: "Es ist der richtige Moment, dass ich aufhöre. Ich bin unheimlich stolz auf meine Fußball-Karriere. Ab morgen habe ich dann mehr Freizeit, auch für die zwei Monster, die auf den Platz gelaufen sind."

Monstermäßig war der Auftritt der Eintracht zuvor zwar nicht, wie schon gegen Mönchengladbach war es aber durchaus ansprechend, was die Hessen zum Saisonfinale darboten. Durch eigene Fehler stand es kurz nach der Halbzeit dennoch 0:2 aus Sicht der Frankfurter. Ein Ergebnis, das leichte Unruhe im Stadion verbreitete. Mit einem Kraftakt und zweier Tore durch Hugo Ekitiké (60.) und Omar Marmoush (77./FE) wurde dann doch noch alles gut. Und es war ja sowieso zu erwarten: Einfach mal so ein ruhiges Bundesliga-Finale ist an diesem Bundesliga-Standort selten drin.

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Rode: Viele Tränen sind geflossen

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"Ich bin erleichtert und müde"

Am Ende wurde es dann aber nun doch Rang sechs. Eine schwierige, teils schwer verdauliche Eintracht-Saison mit einigen Tiefpunkten und nur manchen Höhepunkten ist zu Ende. Man könnte hinzufügen: endlich. "Ich bin erleichtert und müde von einer anstrengenden Saison. Das war heute eine Achterbahn der Gefühle", fasste es Trainer Dino Toppmöller nach dem Spiel zusammen. Er dürfte nicht der einzige gewesen sein, dem es so erging.

Denn auch wenn die Frankfurter mit dem Remis gegen Leipzig Rang sechs und damit das Saisonziel erreicht haben, ist im Stadtwald weiterhin nicht heile Welt angesagt. Dafür liefen weite Teile dieser Spielzeit zu unbefriedigend, dafür war der Fußball, den die Hessen oftmals anboten, zu bieder, zu ideenlos, zu zurückhaltend. Troublemaker waren die Frankfurter selten.

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Toppmöller: Erleichtert über den Platz

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Saison-Analyse mit offenem Ende

Auch deswegen dürfte die übliche Saison-Analyse nach dieser merkwürdigen Spielzeit etwas länger ausfallen. Platz sechs war wichtig, aber Platz sechs mit lediglich 47 Punkten und einem Torverhältnis von +1 ist eigentlich nicht der Anspruch der Hessen. Die Fragen nach dieser Spielzeit liegen auf der Hand: Wer oder was war Schuld daran, dass diese durchaus talentierte Eintracht-Elf so selten ihr ganzes Leistungsvermögen auf den Platz brachte?

War das mehrheitlich Trainer Toppmöller? Direkt nach dem Spiel gegen RB vermied Sportvorstand Markus Krösche in jedem Fall ein Treuebekenntnis zum 43-Jährigen. "Wir alle müssen uns steigern. Aber warum sollen wir heute über Personalien diskutieren? Das ist nicht der richtige Moment", wich Krösche der Thematik aus. "In den nächsten Tagen geht es darum zu analysieren, was wir besser machen und wo wir uns weiterentwickeln können."

Ausgang der Saison-Analyse: offen

Dem Vernehmen nach ist eine Entlassung weiterhin nicht Krösches Wunsch und dennoch ist der Ausgang der Analyse offen. Es liegt also durchaus im Bereich des Möglichen, dass es in den nächsten Tagen noch unruhig wird bei den Hessen. Möglicherweise auch deutlich unruhiger, als für Sebastian Rode auf der Ersatzbank der Frankfurter kurz vor der Einwechslung gegen Leipzig. Aber das werden die nächsten Tage zeigen.